Ein Museum für internationale Lichtkunst??


Kaum jemand von unserer 20-köpfigen Gruppe konnte sich darunter etwas Konkretes vorstellen, als es am Samstag, den 27.10.2018 mit dem Zug nach Unna ging.

Voller Neugier und Vorfreude begaben wir uns in das Museum in der alten Lindenbrauerei von Unna und ließen uns ab 13:15 für zwei kurzweilige Stunden von einer sehr kompetenten Museumsführerin in das Reich des künstlichen Lichts entführen.

Die Vielseitigkeit und Leuchtkraft der Installationen nahmen uns schnell gefangen, als wir durch die alten Kellergewölbe geführt wurden, Kellerräume und Gewölbe, die in den meisten Fällen so "marode" belassen wurden und gerade durch diesen Kontrast die modernen Lichtinstallationen zur Geltung bringen.

Im Folgenden einige Impressionen dieser beeindruckenden "Reise ins Licht"

Hier flimmern durch Spiegelkugeln in den Raum projizierte Wörter durch die Dunkelheit, die durch die Kugeln in Buchstabenfragmente zerlegt kaum greifbar und scheinbar völlig chaotisch erscheinen.

Jan van Munster lässt das ICH in seiner Installation "Ich im Dialog" in zehn europäischen Übersetzungen quasi durch den schwarzen Raum, dem ehemaligen Paternosterschacht der Brauerei, schweben. Durch ein rundes Glasfenster schaut man von oben auf die leuchtenden "ICH" ohne den sie umgebenden Raum zu erkennen. Von unten betrachtet erschließt sich uns später dieser Schacht.

Besonders eindrucksvoll erlebten wir den "Tunnel of Tears" von Keith Sonnier. Federleicht scheinen rote, weiße und blaue Leuchtstoffröhren aus Glas wie Tränen unter dem Gewölbe zu hängen.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung bildet "Der reflektierende Korridor" von Olafur Eliasson. Auf einem Steg gehend wird der Besucher von Wasserfällen links und rechts umgeben, durch Lichteinstrahlung scheinen die Wassertropfen in der Luft zu hängen.

Der wohl bekannteste Repräsentant der Kunstgattung "Lichtkunst" ist James Turrell, hier vertreten mit zwei Installationen:


"Floater", eingetaucht in ein farbiges diffuses Licht fällt die Orientierung schwer.

"Third Breath", eine zweistöckig angelegte Architektur "Skyspace" lenkt das Himmelslicht durch eine Linse in den darunter liegenden lichtlosen Raum.

Dies sind nur einige der vielen Eindrücke der Dauerausstellung.

Das Museum für internationale Lichtkunst – ein unbedingt lohnenswertes Ziel – da ist sich unsere Gruppe einig. Herzlichen Dank an die Organisatoren, ohne sie hätten wir diese wunderbare Lichtwelt wahrscheinlich nie kennengelernt.

Text und Fotos: Gertraud Theerman

Über das Museum: "Das weltweit erste und einzige Museum,das sich auf die Präsentation von Lichtkunst konzentriert."
Weithin leuchtend – tief unter der Erde strahlend: ZENTRUM FÜR INTERNATIONALE LICHTKUNST
Die Sammlung des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna in der ehemaligen Lindenbrauerei besitzt Modellcharakter. Weithin sichtbar durch den 52 Meter in den Himmel ragenden Schornstein, bietet sich dieser zeitgenössischen Kunstform seit 2001 tief unter der Erde eine Fläche von insgesamt 2.600 Quadratmetern. Seinen einzigartigen Charakter erhält das Museum durch die Konzentration auf den installativen Aspekt der Lichtkunst. Jede der Lichtinstallationen wurde eigens für die Räume vor Ort geschaffen und ist in ihrem ästhetischen wie technischen Auftritt individuell auf diesen Ort zugeschnitten.